Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: "Li Yung - Alter Ego von Heinrich Keßler.

Li Yung - Gedanken zum "Fortschritt- durch eine Kehrtwendung" - notiert am 24.01.2019 von Heinrich Keßler.

Die "Kehrtwendung" macht die Rückseite zur Vorderseite. Die Wendung bringt ins Blickfeld, was verborgen, Hintergrund, uneinsichtig und abgewendet war: Es bestimmt jetzt das Blickfeld, den Horizont, die Möglichkeiten, Wege, Ziele und Orientierungen.

Durch die Richtungsänderung wird der Standort und der Standpunkt nicht verändert: Es ist letztlich "Alles beim Alten geblieben".

Werden Wendungen nur teilweise vollzogen, geht es meistens um Abwendungen oder Zuwendungen, häufig mit "Abneigungen" und "Zuneigungen" zum besonders Bewerteten verbunden.

Der Fortschritt durch eine Kehrtwendung, Abwendung oder Zuwendung wird meistens aus der Erkenntnis einer Sackgasse, von Irrtümern, Verirrungen oder durch unüberwindbare Hindernisse veranlasst. Wer die "Zeichen der Zeit" nicht erkennt und beachtet, verliert sich, neigt zu Gewalt, Brutalität und Zerstörung, auch von sich selbst.

Der Fortschritt durch Wendungen und die Kehrtwendung zeigt sich häufig auch als Umwege, Auswege, Neuorientierung, Suchen und Finden von Alternativen, Ersatz, Vereinfachungen oder Zusatznutzen.

In der Regel schont der erforderlich gewordene Fortschritt durch eine ganze oder teilweise Wendung die Ressourcen. Zwar wird der Weg zum Ziel länger oder es wird mehr Zeit benötigt, jedoch bleibt das Ziel "das Ziel" und braucht nicht aufgegeben werden.

Eine Kehrtwendung ist oftmals auch dann erforderlich, wenn das Ziel erreicht ist: Es gilt, den Rückweg anzutreten, vom Gipfel herunterzusteigen bzw. wieder aus der Versenkung aufzutauchen, von der Reise zurückzukehren oder aus dem Traum aufzuwachen.

Die Wendung selbst ist noch kein "Schritt". Sie macht jedoch wahrscheinlich, dass der nächste Schritt "in die richtige Richtung" geht. Sie, die "richtige" Richtung, wird in jener Richtung gesehen wird, welcher sich zugewendet wurde.

Wer am Standort und Standpunkt aushält und ihn festhält, erweist sich oftmals als "Fels in der Brandung" und gibt Orientierungen und Schutz, wird jedoch selbst von den dynamischen Veränderungen ausgeschlossen: Die ganze Kraft wird für den Standort und den Standpunkt benötigt und von ihm aufgebraucht.

Die Erklärungen sind ein Protokoll meines Traumes in der Nacht vom 23.01. auf den 24.01.2019.